Familienreise nach Hamburg - Ein verlängertes Wochenende voller Erlebnisse

Ein Wochenende in Hamburg mit der ganzen Familie hatten wir uns schon lange vorgenommen. Also packten wir unsere Taschen, steckten ein paar Lieblingssnacks in die Rucksäcke und machten uns in den Februarferien auf den Weg. Aus Kinderaugen betrachtet war unsere Reise nach Hamburg ein echtes Abenteuer mit spannenden Zugfahrten, leckerem Essen und vielen unvergesslichen Momenten im Museum und beim Musical. In diesem Artikel nehme ich euch mit auf unsere Reise und erzähle, wie unser verlängertes Wochenende in Hamburg für uns alle unvergesslich wurde.
Anreise, Ankommen und ersten Erkunden
Am Donnerstag starteten wir früh in Dresden und stiegen voller Vorfreude in den Eurocity-Zug nach Hamburg. Die Fahrt verlief entspannt, unsere Kinder waren gut beschäftigt und so verging die Fahrzeit von vier Stunden wie im Flug. In Hamburg angekommen knurrten die Mägen. Zum Glück gibt es hier am Hauptbahnhof eine riesige Auswahl an Essensmöglichkeiten.
Von asiatisch über orientalisch bis hin zu italienisch ist hier alles vertreten. Wir entschieden uns für Letzteres - eine klassische Pizza geht schließlich immer. Doch der Trubel und die Lautstärke waren für unsere Kinder nach der Zugfahrt dann doch zu viel. Viel gegessen wurde also nicht, dafür wanderte der Großteil der Pizza gut verpackt fürs Abendessen in unsere Taschen.

Mit der U-Bahn fuhren wir nur wenige Stationen bis zur Haltestelle Hammer Kirche. Dort wartete unser Hostel, das sich aufgrund der Lage schnell als praktischer Ausgangspunkt für unsere Erkundungen bewährte. Unser Zimmer war zweckmäßig, aber ausreichend: Ein Doppelbett, ein Etagenbett für die Kinder und ein kleiner Tisch für gemeinsame Mahlzeiten. Kein Luxus, aber genau richtig für uns, denn schließlich wollten wir in diesem Urlaub unser Geld lieber für Erlebnisse als für ein teures Hotel ausgeben.
Am Nachmittag nutzten wir die Gelegenheit, die angestaute Energie der Kinder auf dem Spielplatz im Hammer Park loszuwerden.
Auch praktisch: Direkt neben dem Hostel befindet sich ein Lidl, wo wir uns mit allem Notwendigen eindeckten. Am Abend saßen wir gemütlich am Tisch, teilten uns Pizzareste und ließen den Tag bei einem kleinen Familienabendbrot ausklingen.
Das Frühstück am nächsten Morgen war ganz nach dem Geschmack der Kinder. Die Begeisterung
über die Pancake-Maschine war genauso groß, wie der Stapel Pfannkuchen,
der jeden Morgen auf die Teller wanderte. Für alle, die es etwas
abwechslungsreicher mögen, gab es zwar noch andere Sachen, aber die
Auswahl war eher überschaubar. Trotzdem reichte es völlig aus, um gut
gestärkt in den Tag zu starten.
Vom Universum zu alten Fossilien - Entdeckertour für kleine Forscher in Hamburg
Unser erstes Ziel am nächsten Tag war das Planetarium Hamburg, für das ich bereits im Voraus Tickets für eine Vorstellung gebucht hatte. Mit der U-Bahn fuhren wir bis zur Sierichstraße und spazierten von dort im leichten Nieselregen und Nebel zum Planetarium. Original Hamburger Schietwetter eben. Das erzeugte aber im Stadtpark eine fast schon mystische Atmosphäre, die perfekt zur bevorstehenden Reise durchs Weltall passte.
Im Planetarium erwartete uns eine kindgerechte Vorstellung, die die Planeten des Sonnensystems vorstellte. Das Kuppelkino mit seinen bewegten Bildern und der einfühlsamen Erzählweise zog unsere Kinder sofort in den Bann. Auch wir Erwachsenen genossen die Reise durchs All und konnten ein paar neue Informationen mitnehmen.
Nach dem Planetarium ging es weiter zum Mittagessen in ein nahegelegenes Steakhouse, bevor wir das geologisch-paläontologische Museum der Universität Hamburg erkundeten. Das Museum ist eher wissenschaftlich aufbereitet und nicht unbedingt für Kinder konzipiert. Doch das hielt uns nicht davon ab, die Ausstellungen gemeinsam zu erkunden. Wir zeigten den Kindern Fossilien von Sauriern, betrachteten Insekten im Bernstein und bewunderten urzeitliche Pferde.
Besonders faszinierend war es, die Entwicklungsgeschichte unserer Erde greifbar erklärt zu bekommen. Wir blieben nicht ewig, aber der kostenlose Eintritt macht dieses Museum zu einer tollen Option für Familien und alle Anderen.
Familienzeit in Billstedt - Bücher, Kekse und kleine Abenteuer
Am Samstag verschlug es uns in den Hamburger Vorort Billstedt. In der dortigen Bibliothek sollte es an diesem Tag eine Aktion mit kostenlosem Lego-Spielen geben. Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass das Angebot eher klein ausfiel und für unsere Kinder nicht so spannend war, wie erhofft. Doch Bibliotheken bieten zum Glück noch mehr an. Also stöberten wir durch die Regale, lasen gemeinsam Bücher und spielten Gesellschaftsspiele. Es war ruhig, warm und gemütlich und damit genau das Richtige für einen entspannten Vormittag im Februar.

Billstedt beeindruckte uns mit seiner kulturellen Vielfalt. Besonders hervor stachen die vielen arabischen und türkischen Bäckereien, die mit kunstvoll dekorierten Torten und bunten Keksauslagen lockten. Da konnten wir natürlich nicht widerstehen und nahmen eine große Box mit gemischten Keksen für einen kleinen Snack am Nachmittag mit.
Den verbrachten wir am Schleemer Bach, spazierten entlang des Flusses, ließen Ahornsamen von einer Brücke kreiseln und machten immer wieder Halt an Spielplätzen. Die Kinder konnten sich austoben, während wir die ruhige Atmosphäre im Wohngebiet genossen.

Maritime Highlights und das erste Musical mit der ganzen Familie
Der Sonntag begann mit einem kleinen Stadtrundgang rund um die Landungsbrücken. Besonders spannend war der Spaziergang durch den alten Elbtunnel, wo wir die großen Aufzüge und die kunstvollen Reliefs an den Wänden bestaunten. Unsere Kinder hatten dazu auch einen kleinen Verbesserungsvorschlag: Die Tunnelwände dürfen bitte aus Glas sein, damit man beim Durchgehen auch die Fische unter Wasser beobachten kann.
Zum Mittagessen suchten wir uns ein Restaurant direkt an den Landungsbrücken, das trotz der touristischen Lage gutes und bezahlbares Essen bot. Währenddessen konnten wir den Tidenhub der Elbe beobachten, denn der Wasserstand änderte sich sichtbar bis zum Ende des Essens.

Der krönende Abschluss des Tages war das Musical "König der Löwen". Für unsere Kinder war es das erste Musical überhaupt und sie waren völlig begeistert. Die farbenfrohen Kostüme, die mitreißende Musik und die beeindruckenden Darsteller zogen uns alle in ihren Bann. Wir saßen relativ weit vorn und konnten sogar die Mimik der Schauspieler gut erkennen - ein echtes Erlebnis!
Da ich das Musical schon kannte, hatte ich extra Plätze im Gang reserviert. Eine der Hyänen berührte meine Tochter sogar beim Durchlaufen an der Schulter. Beim nächsten Musical sollten es aber definitiv zwei Gangplätze sein, für jedes Kind einen, um Tränen in der Pause beim Tausch zu vermeiden.
Große Aussichten und kleine Welten - Familienabenteuer zwischen Elbphilharmonie und Miniaturwunderland
Am Montag ließen wir es ruhiger angehen. Unser erster Stopp war der Spielplatz im Hammerbrook-Park, den wir noch von einer früheren Sommerreise gut in Erinnerung hatten. Leider war er im Februar weniger attraktiv, da die Wasserspiele natürlich abgeschaltet und einige Bereiche aufgrund von Reparaturarbeiten gesperrt waren. Nach einem kurzen Aufenthalt beschlossen wir daher spontan, zur Elbphilharmonie zu laufen und die Aussichtsplattform zu besuchen.

Im Winter kommt man dort übrigens ganz unkompliziert und kostenlos ohne vorherige Ticketreservierung hinein. Der Ausblick über die Stadt war wieder beeindruckend. Wir konnten sogar das Gebäude des König der Löwen-Musicals noch einmal von oben entdecken.
Zum Mittagessen machten wir uns auf die Suche nach einem passenden Restaurant in der Hafencity. Das war im Februar gar nicht so einfach, da viele Lokale entweder geschlossen hatten oder erst am Abend öffneten. Aber wir fanden eine nette Ecke zum Essen, bevor es zum großen Highlight für unseren Sohn ging. Das Miniaturwunderland stand als finale Attraktion noch auf unserem Plan.

Die faszinierende Modelleisenbahnausstellung ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Die detailreichen Miniaturlandschaften mit ihren Themenwelten, einem funktionierenden Flughafen und sogar einem Vulkanausbruch begeisterten uns alle. Es fühlte sich an, wie ein riesiges, zum Leben erwachtes Wimmelbild, das an jeder Ecke neue Überraschungen bereithielt.
Besonders spannend fanden wir den Hamburg-Bereich, wo wir viele Orte wiedererkannten, die wir in den letzten Tagen besucht hatten. Da hier der Wechsel zwischen Tag und Nacht besonders gut zur Geltung kommt, war es mein persönliches Highlight der Ausstellung.
Und was hat den anderen Mitreisenden am besten gefallen?
G. (7 Jahre): Bis jetzt fand ich alles total toll. Wir haben ja noch gar nicht alles gesehen. Da gibt es nicht nur Züge, sondern auch Autos. Das gibt es sonst nie. Und es gab sogar Wasser. Das geht hoch und runter, wie Ebbe und Flut in der Elbe. Toll war auch der Stromausfall. Da hat ein Handwerker was am Stromkasten gemacht und dann ging plötzlich [im Modell] das Licht aus.
M. (6 Jahre): Am besten hat mir das Autokino gefallen. Da kam so ein lustiger Film mit Vögeln. Und der Jahrmarkt war auch toll. Da gab es so eine Wasserrutsche, bei der manchmal die Boote stecken geblieben sind, und ein Karussell. Das war lustig. Und bei einem Knopf kamen auf einmal Delfine aus dem Wasser!
Der Papa (ohne Altersangabe :D ): Ich finde die vielen kleinen Details sehr faszinierend. Angefangen vom Holzfäller, bei dem am Ende tatsächlich ein Baum umfällt, über die Rennstrecke in Monaco, wo ein Toilettenhäuschen als Auto mitfährt - bis hin zu kleinen Liebesszenen im Wald. Da merkt man, dass hier richtige Modellbauer am Werk sind, die diese ganze riesige Welt mit viel Liebe erschaffen.

Denkt bitte unbedingt daran, euch weit vorher ein Zeitfenster zu reservieren, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Und wenn ihr dann einmal drin seid, achtet unbedingt auch auf die Details. Denn die sind unserer Meinung nach das Sahnehäubchen der Ausstellung. Hier wird mit so viel Herz, Fantasie und Kreativität gearbeitet, dass wir einfach nur Staunen konnten.
Der Nachmittag im Miniaturwunderland verging wie im Flug. Wir schafften in vier Stunden nur etwas zwei Drittel der Ausstellung - teils intensiv, teils nur im Vorbeigehen. Einen Bereich ließen wir sogar ganz aus, einfach weil die Zeit nicht mehr reichte. Für uns steht deshalb fest: Hierher kommen wir auf jeden Fall noch einmal zurück!

Fazit: Ein unvergessliches Familienwochenende voller Spaß und Entspannung
Am letzten Vormittag hatten unsere Kinder noch ganz genaue Vorstellungen davon, wie sie den Urlaub ausklingen lassen wollten: Für unsere Tochter stand ein Spielplatzbesuch auf dem Plan, während unser Sohn unbedingt noch eine komplette Runde mit der U4 drehen wollte. So verabschiedeten wir uns entspannt und glücklich von Hamburg, bevor wir die Heimreise nach Dresden antraten.
Unser verlängertes Wochenende in Hamburg war eine perfekte Mischung aus Kultur, Spaß, Natur und Entspannung. Die Stadt bietet Familien eine riesige Vielfalt an Erlebnissen - vom faszinierenden Planetarium über spannende Museen und abwechslungsreiche Spielplätze, bis hin zu bunten Stadtteilen und großen Highlights wie dem Musical oder dem Miniaturwunderland.
Wer einen familienfreundlichen Städtetrip plant, ist in Hamburg genau richtig aufgehoben. Unser wichtigster Tipp: Frühzeitig Tickets für Attraktionen wie das Musical oder das Miniaturwunderland sichern, um die besten Plätze und Zeiten zu bekommen. Hamburg hat uns als eine Stadt voller Vielfalt und Überraschungen beeindruckt, die man immer wieder neu entdecken kann. Wir planen auf jeden Fall schon bald die nächste Familienreise in die Hansestadt.
📍Für alle, die's genau wissen wollen
Unsere Unterkunft
familienfreundliche low-budget Hostel
👉 a & o Hostel Hamburg Hammer Kirche
Warum wir es mögen: zentrale Lage, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Pancake-Maschine beim Frühstück
Anreise & Verkehr
- mit dem Eurocity von Dresden bis Hamburg Hauptbahnhof
- in Hamburg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln - der Ticketkauf in der App geht super und ihr spart ein paar Cent im Vergleich zum Automaten (gelten auch für die Fähren)
Unternehmungen
- Planetarium Hamburg, Webseite: https://www.planetarium-hamburg.de
- geologisches-paläontologisches Museum der Universität Hamburg, Webseite: https://hamburg.leibniz-lib.de
- alter Elbtunnel, Webseite: https://www.alter-elbtunnel-hamburg.de
- Musical König der Löwen im Stage Theater, Webseite: https://www.stage-entertainment.de
- Bibliothek Billstedt, Webseite: https://www.buecherhallen.de/billstedt
- Miniaturwunderland, Webseite: https://www.miniatur-wunderland.de
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